Special Olympics in München - Marcel Hecht

Special Olympics in München - Marcel Hecht

Neue Bestzeit geschwommen 

Marcel Hecht, Schüler unserer Katenkamp-Schule, sicherte sich bei den Special Olympics in München gleich zweimal die Silbermedaille. Der 13-Jährige setzte sich zunächst beim 100-Meter-Brustschwimmen in seiner Leistungsgruppe gegen die Konkurrenten durch. Mit 1,47 Minuten unterbot er sogar seine persönliche Bestzeit. Am Nachmittag glänzte er dann auch noch bei der 50-Meter-Staffel im Freistil. Er sprang spontan bei der Staffelmannschaft einer Regensburger Schule als Schwimmer ein.

Persönliche Eindrücke des Klassenleiters

Neben seinen Schulkameraden, sowie Carsten Kikker und Heinz Jacobs, die Marcel und mir in München immer den Rücken stärkten, sind Julia Barz (BSJ-lerin unserer Katenkamp-Schule und Marcels Schwimmtrainerin) und Kevin Senda (Sportstudent und Marcels Fitnesstrainer) die „stillen Helden". Marcels Erfolg ist ohne das fachliche und soziale Engagement der beiden undenkbar.

Als uns vor einem halben Jahr die Nachricht von Marcels Einladung nach München erreichte, haben wir zusammen für ihn einen Trainingsplan erarbeitet. Marcels letzte Zeit vor München war 1:57 auf 100 Meter Brust. Eine für ihn sensationelle Zeit. Für die Landesausscheidungen in Wolfsburg im Jahr 2011 hatten wir ihn noch mit 2:33 gemeldet. Trotz dieser hervorragenden Entwicklung fuhren wir ohne große Ambitionen nach München. Marcels Konkurrenten waren mit ihren Meldezeiten zehn Sekunden schneller.

Und dann ging in München sportlich so ziemlich alles daneben. Trotz vorheriger Zusicherung gab es keine Lagenstaffel, in der Marcel starten konnte. Doch wir hatten Glück, dass der Regensburger Bischoff-Wittmann-Schule der vierte Schwimmer in der 4 x 50 Meter Freistilstaffel fehlte. Kurzerhand wurde Marcel als reiner Brustschwimmer zum vierten Mann.

Dann folgte ein Organisationsfehler im Vorlauf am Dienstag, als Marcel nicht rechtzeitig zu seinem Vorlauf geführt wurde und nur noch ersatzweise im letzten Vorlauf starten konnte. Ob es der dadurch entstandene Stress war oder die gegenüber Wolfsburg geänderte Startsequenz...  Marcel unterlief ein deutlich erkennbarer Frühstart, der im Finallauf zur Disqualifikation führen würde. Doch damit nicht genug. Im Staffelvorlauf am Mittwoch verpatzte Marcel den Wechsel nach dem Regensburger Startschwimmer. Ein Debakel und es gab zunächst keine Idee, wie das bis zu den Endläufen am Freitag korrigiert werden sollte. Nach Abstimmung mit Julia übte ich mit Marcel gefühlte 347-mal den Startablauf: Drei kurze Pfiffe, auf den Startblock. Ein langer Pfiff, Startposition einnehmen, dann die Lautsprecheransage „Auf die Plätze" und erst nach der Startsirene ins Wasser. Auf keinen Fall früher!!!

Am Freitag war dann der Finallauf. Drei kurze Pfiffe, ein langer Pfiff, die Lautsprecheransage und dann die Startsirene: Marcel startete auf den Punkt! So war er noch nie geschwommen. Der führende Falk Ritzmann war verdammt schnell, aber Marcel hielt mit und war deutlich Zweiter. Auf der letzten Bahn schwanden die Kräfte und es war klar, dass Falk nicht mehr einzuholen war. Aber Marcel wurde, getragen durch unsere Unterstützung und die der Roten Teufel, die vor ihrem „Goldspiel" von der Tribüne lautstark jubelten, Zweiter. Mit einer Zeit von 1:47:49! Der absolute Hammer. Nun brachen alle Dämme und Marcel konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Silber!!! Unglaublich!!! Was für ein Tag!!!

Nach dem Mittagessen stand der Staffelendlauf über die 4 x 50 Meter Freistil in der schnellsten Kategorie auf dem Programm. Nach Alexander Herrlein als Startschwimmer klappt der Wechsel zu Marcel trotz der ohrenbetäubenden Kulisse perfekt und in Position 4 liegend rollen Dominik Herrlein und besonders Florian Ostermeier das Feld von hinten auf und machen fast eine halbe Bahn gut. Eine Handbreit schneller - Silber!!! Was für ein Tag!!!

Neben den sportlichen Aktivitäten gab es eine Unmenge von Eindrücken. Es war super, dass wir dabei sein durften. Einen riesigen Dank an alle, die das möglich gemacht haben.

Peter Emmrich

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